Fast 80 Ampeln wurden zwischen 2017 und 2019 im gesamten Stadtgebiet so ausgebaut, dass die Busse flüssiger durch den hektischen Stadtverkehr Verkehr finden. Doch was heißt das genau und wie funktioniert das? Die im Rahmen des ÖPNV-Busbeschleunigungsprogramms umgerüsteten Lichtsignalanlagen geben nun Stadtbussen bevorzugt Grünsignale und erhöhen damit die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit um drei bis vier Stundenkilometer. Das reicht zwar noch nicht für eine Anpassung des gesamten Fahrplans im Sinne von weniger Zeit zwischen zwei Haltestellen, trägt jedoch erheblich zur Pünktlichkeit und Verlässlichkeit und damit zur Einhaltung des bestehenden Fahrplans bei.
Durch neue Steuergeräte an den Ampelmasten ist nun eine zentrale Regulierung der Verkehre möglich. Hinzu kommen moderne Videodetektoren, die den Verkehr erfassen und sich besonders durch ihre Energiesparsamkeit auszeichnen. Der flächendeckende Einsatz dieser Technik in Göttingen ist deutschlandweit der erste.
Grundlage der ÖPNV-Beschleunigung ist die Kommunikation zwischen den umgerüsteten Lichtsignalanlagen und dem im jeweiligen Bus verbauten Bordcomputer. Dieser sendet nämlich vollautomatisch bei Anfahrt an die Ampel ein Signal an das Steuergerät. Der Bus erhält dann entweder nach einem verkürzten Umlauf ein Grünsignal oder das bestehende Grünsignal wird bis nach dem Überqueren der Kreuzung verlängert. Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Grüne Welle des Individualverkehrs, ohne ihn aber komplett lahmzulegen.
Das Fazit fällt bei Busfahrer*innen und insbesondere Fahrgästen positiv aus. Die Kosten von 5.000.000 € trägt zu 75% das Land Niedersachsen.