Zum Erreichen der Göttinger Klimaschutzziele muss eine Mobilitätswende stattfinden. Diese wird allerdings nur funktionieren, akzeptiert und wirklich angenommen werden, wenn die neu geschaffenen Alternativen die Bedürfnisse der Menschen möglichst exakt abdecken. Um also neue Buslinien zu planen, Pendlerparkplätze einzurichten und Fahrradstraßen auszubauen, muss zunächst verstanden werden, wie die Verkehrsströme in Göttingen eigentlich verlaufen. Welche Wege nehmen die knapp 40.000 täglichen Einpendler*innen nach Göttingen? Wie können Stoßzeiten im Busverkehr besser abgedeckt oder Fahrten mit einer Handvoll Fahrgästen vermieden werden? Welche Routen sind für das Fahrrad besonders beliebt oder unbeliebt?
Schon jetzt werden an Ampeln Bus- oder Autozählungen durchgeführt und auf dem eRadschnellweg die Frequenz der Nutzer*innen gemessen. Diese Datenbasis soll durch weitere Erhebungen stetig erweitert werden, sodass eine Plattform für Mobilitätsdaten entsteht. In Echtzeit werden so digital die Verkehrsströme in der Stadt abgebildet und eine Analyse des Mobilitätsverhaltens ermöglicht. Die Datenplattform soll soweit ausgebaut werden, dass sie als Simulationswerkzeug für Was-Wäre-Wenn-Szenarien den Verkehrsplanung dient. Über Quelle-Ziel-Auswertungen ist eine verbesserte Netzgestaltung der Verkehrsträger des Umweltverbundes entsprechend der Mobilitätsbedürfnisse ableitbar. Die transparente Entscheidungsgrundlage führt zur Erhöhung der Maßnahmen-Akzeptanz in der Bevölkerung.
Alles genannten Punkte stehen natürlich unter besonderer Berücksichtigung der Vereinbarkeit von Datennutzung und Datenschutz. Auf individuelle Trackings personenbeziehbarer Daten soll verzichtet werden. Eine ausreichende Validität kann auch durch den Einsatz intelligenter Sensorik zu erhöhter Analysefähigkeit führen.
GÖtZ ist ein Projekt, das bei erfolgreicher Bewerbung der Stadt Göttingen bei der dritten Förderstaffel „Smart Cities made in Germany“ des Bundesinnenministeriums weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden soll.