Während der Corona-Pandemie arbeiten im Schnitt 25 % der Deutschen aus dem Homeoffice. Dieser Trend, so Experten, werde auch nach Corona weitergehen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Arbeitnehmer*innen haben keine Anfahrt zur Arbeitsstätte und entlasten so den Verkehr und die Umwelt. Durch die Arbeit von zu Hause aus lässt sich zumeist auch der Tagesablauf flexibler an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Arbeitgeber*innen müssen zudem keine Büros vorhalten und sparen so Kosten. Was im Homeoffice allerdings stark leidet, ist der gesundheitliche Aspekt der Arbeit. Kann vor Ort im Büro noch auf ein betriebliches Gesundheitsmanagement hingewirkt werden, fällt dies in den eigenen vier Wänden der Arbeitnehmer*innen schwer. Angemessene Ergonomie des Arbeitsumfeldes kann genauso wie Bewegung als Element der Vorsorge nur in begrenztem Maße sichergestellt werden. Um die positiven Aspekte des Homeoffice zu fördern und gleichzeitig die negativen gesundheitlichen Auswirkungen auf die Arbeitnehmer*innen abzuschwächen, wird ein betriebliches Gesundheitsmanagement für das Homeoffice (BGM@home) entwickelt.
Grundlage ist eine digitale Plattform, die durch eine KI-Abfrage individuell auf die Arbeitnehmer*innen zugeschnitten wird. Durch die dort erfassten Informationen können dann passende Verhaltens- und Ernährungstipps gegeben werden. Hinzu kommen anhand der gemachten Angaben vom System ausgewählte Übungen, die am Arbeitsplatz durchgeführt werden können. Diese werden per drag&drop zur Selbstauswahl auf der Plattform angeboten. Sie ist auch Schnittstelle für private Fitnessdaten oder erhobene Werte von im Homeoffice installierter Sensorik (z.B. CO2-Messgeräte). Optional können Arbeitnehmer*innen zur Steigerung der eigenen Motivation einen betriebs- oder stadtweiten Vergleich als Gamificationfaktor hinzufügen.
BGM@home trägt zu einer gesünderen Gesellschaft bei und steigert die individuelle Lebensqualität. Der Homeoffice-Arbeitsplatz wird durch Tipps und Tricks optimiert, bewegte Pausen und Ernährungshinweise sensibilisieren für eine stärkere Selbstbeobachtung. Zudem haben Arbeitgeber*innen ein großes Interesse daran, Homeoffice zu ermöglichen und gleichzeitig die Gesundheit ihrer Belegschaft zu fördern.
BGM@home ist ein Projekt, das bei erfolgreicher Bewerbung der Stadt Göttingen bei der dritten Förderstaffel „Smart Cities made in Germany“ des Bundesinnenministeriums weiter ausgearbeitet und umgesetzt werden soll.