Eine der wohl schönsten aber auch gleichzeitig analogsten Dinge der Welt: Die Geburt eines Kindes. Was hat das mit der Digitalisierung zu tun? Mehr als Sie denken! Werdende Mütter und junge Familien haben einen großen Bedarf an aktiver Hilfe und Beratung, um sich in ihrer neuen Lebenssituation einzufinden. Dabei spielen nicht nur Familie und Freunde eine aktive Rolle, sondern auch vielfältige professionelle Betreuende wie Gynäkolog*innen, Kinderärzt*innen, psycho-soziale Beratungsstellen und Hebammen. Doch gerade die Betreuung durch Hebammen, auf deren fachkundige Unterstützung die Schwangeren sogar ein gesetzliches Anrecht haben, kann nicht mehr vollumfänglich sichergestellt werden. Die Zahl der aktiven Hebammen sinkt und immer mehr Frauen haben Schwierigkeiten, gute Beratung zu finden.
Das Projekt HEDI – Hebammenversorgung digital unterstützt – verfolgt daher das Ziel, die Situation von Schwangeren, Hebammen und dem vielfältigen Kreis ihrer Betreuenden zu verbessern. Die Informations-App stellt medizinisch valide Informationen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bereit und verknüpft diese mit entsprechenden Ansprechpartnern und Unterstützungsangeboten in der Region. Besonderes Feature: Die Informationen werden in verschiedenen Sprachen aufbereitet. Zu diesem Zweck wird gemeinsam mit den zukünftigen Nutzer*innen eine kostenlose und werbefreie App entwickelt. Diese wird neben den informierenden Aspekten insbesondere die Hebammensuche unterstützen. Ein Chat in der App ermöglicht dann die datensichere Kommunikation mit Hebammen in Text, Bild und Video.
Die Gesundheitsregion Göttingen/Südniedersachsen ist mit diesem Projekt ein absoluter Vorreiter. Das vollständige Ausrollen der Anwendung hat noch nicht stattgefunden. Die Corona-Pandemie bestätigt aber erste Arbeitshypothesen.